Sommerliches Dorschangeln
Nachdem uns der Wind zweimal die geplante Angeltour an die Ostsee abgeblasen hatte und Dorsch aus dem eigenen Frostfach schon lange aufgebraucht war, haben wir nun Ende Juni eine recht erstaunliche Dorschtour erlebt. Uli als hartgesottener Organisator gab nicht auf, um nach neuen Terminen und Locations Ausschau zu halten, nochmals Danke dafür an dieser Stelle.
Ich hatte eigentlich gar nicht mehr dran geglaubt, daß wir bei dem diesjährigen Wetterwechselmarathon noch eine Tour vor dem Herbst durchführen können. Der tägliche Blick zur Wetterkarte war auch diesmal zunächst wenig erfreulich. Temperaturen sollten erträglich bleiben, nur eben wieder mal der Wind sollte mindestens an einem der zwei Tage eher für Unwohlsein sorgen können. Zweifel kamen auf, zudem es mit einem für uns unbekannten kleinen Kutter rausgehen soll. Rückzieher war nun eh nicht mehr drin, die Planung stand und Neues ist immer etwas aufregender.
Auf ging es also zu viert an die Ostsee und das fast einfach nur gerade gen Norden, also kürzer als Rügen oder gar östlicher. Nach der abendlichen Ankunft noch Location gecheckt, also auch kurze Runde im Hafen, um nach dem Kutter zu sehen. Am nächsten Morgen dann früh raus. Keine volle Belegung des kleinen Kutters sahen wir recht positiv, am Folgetag sollte es schon enger werden.
Nun folgte Überrraschung auf Überraschung. Klare Ansage, es reichen max. 75 g Pilker und der Käptn will nur einen Beifänger sehen, wenn überhaupt. So deutlich wie es ausgesprochen wurde, so verwundert sahen wir uns an. Das eigentliche Angelrevier war recht schnell erreicht, und die folgenden Kursänderungen zwecks Fischsuche waren für uns auch eher ungewöhnlich. Was haben wir da schon für "tolle" Erlebnisse gehabt... Der Stopp zum Angeln kam recht brutal und das Boot stand quasi auf der Stelle, kein Nachlaufen o.ä., klasse Arbeit. Nun gab es auch noch sofort Fisch! Waren es einmal nur kleinere Dorsche, wurde sofort umgesetzt, ebenso, wenn die gewünschte Krümmung der Ruten für wenige Würfe ausblieb. Wir wurden immer hart an den Fisch gebracht und da es quasi keine Drift gab, war der Käptn voll gefordert. Dieser war so emsig, da gab es keinen Zufall. Nach dem Abhupen ging es ans Schlachten und Filetieren. Einfach aber gut ausgerüstet bot der Kutter für jeden von uns einen gut dimensionierten Arbeitsplatz. Ohne Welle ging dieser Part zwar recht zügig, nur hatte man bei der Fangmenge auch die ganze Rückfahrt voll zu tun. So positiv überrascht wir waren, so geschafft waren wir. Unsere abendliche Runde löste sich eher überraschend schnell auf. Der nächste Tag war ja gleichzeitig Rückfahrtag und sollte demnach stressiger werden können, das wollten wir lieber etwas ausgeruhter angehen.
Das Wetter sollte für den zweiten Tag nun noch ruhiger werden, also tatsächlich "Ententeich".
So kam es dann auch, nur das der Kutter diesmal etwas voller besetzt war. Platz war immer noch mehr als ausreichend. Trotz "Ententeich" und zwei Schleppfischerkutter in unserer unmittelbaren Nähe gab es noch bessere Fänge. Das war tatsächlich Angelfischerei...Rute krumm bei nahezu jedem Stopp.
Die vollen Behälter im Blick und die Tatsache, daß alles noch schlachten bzw. filetieren zu müssen, ließ die Bitte aufkommen, die Angelzeit vorzeitig zu beenden. Alle auf dem Kutter stimmten zu und so konnten wir ohne Hektik die Rückfahrt angehen.
Aus den Gesprächen mit den Mitanglern die offenbar regelmäßig diesen Kutter buchen, konnte man schließen, daß die Fänge keinesfalls zufällig waren. Dazu ein sauberes Boot, kein zeitfressendes Umherschippern, deutliche Ansagen und der Kescher stand quasi immer schon beim Hochpumpen der Dorsche bereit. Ein weiteres Plus ist die kürzere Anfahrt im Vergleich zu unseren bisherigen Ostseeangelstellen. Diese ganzen positiven Erfahrungen sprechen schon jetzt für eine Wiederholung einer solchen Ausfahrt.
Die TerminInfo dazu gab es für unsere Mitglieder schon per Mail. Da es um lediglich 13 mögliche Teilnehmer geht, sollte man bei ersthaftem Interesse schnell handeln.
Gruß und Petri-Heil Christoph